Peer-Group – Assistenz, pflegerische Tätigkeiten und Pflegedelegation

Kürzlich fand in unseren Räumlichkeiten eine Peer-Group zum Thema „Assistenz, pflegerische Tätigkeiten und Pflegedelegation“ statt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde berichteten die Teilnehmer*innen von ihren Erfahrungen zu diesem Thema im Alltag. Sie betonten, wie wichtig dieses Thema auch für sie ist. Oft aber wird aus Angst, Scham oder Ignoranz nicht darüber gesprochen. Als nächstes wurde die Klärung rechtlicher Fragen bei pflegerischen Tätigkeiten und bei einer Pflegedelegation thematisiert. Hier stellte sich heraus, dass dieser Aspekt oft eine Gratwanderung sei. Einerseits sollen Assistenznehmer*innen ihre Selbstbestimmung nicht aufgeben müssen, andererseits sollen Assistent*innen auch sicher arbeiten können.

Im weiteren Verlauf des Nachmittags stellte sich die Frage, wann eine Pflegedelegation beginnt. Hier gibt es offensichtlich noch viele Graubereiche im praktischen Alltag. Als Beispiel wurde hier der Umgang mit Medikamenten genannt. Beginnt eine Delegation schon mit der Vorbereitung dieser oder doch erst mit der Verabreichung? Wie sieht es mit der Verantwortung aus, wenn unterschiedliche Rollen wahrzunehmen und mehrere Institutionen im Spiel sind, wie beispielsweise als Elternteil eines Kindes mit Behinderung in der Interaktion mit Kindergarten, Schule und anderen Dienstleister*innen?

Ein ebenso wichtiges Diskussionsthema war Vertrauen. Besteht dieses zwischen Assistenznehmer*in und Assistent*in nicht, gestaltet sich die Ausführung gerade bei pflegerischen Tätigkeiten oder Pflegedelegationen als besonders schwierig. Schließlich geht es dabei oft um sehr intime Dinge.

Abschließend waren sich die Teilnehmer*innen darin einig, dass der gemeinsame Austausch und das „Voneinander lernen“ sehr wichtig sind. Es soll und muss über dieses Thema weiterhin gesprochen werden.



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