Bericht der Obfrau zur aktuellen Lage

Zuallererst möchte ich mich bei allen Persönlichen Assistent*innen ganz herzlich für euren wertvollen Einsatz bedanken. Durch eure Unterstützung und die Kunst des Zuhörens ermöglicht ihr vielen Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Ein großes Dankeschön geht auch an alle Assistenznehmer*innen für euren Mut, eure Kunst des Anleitens und für eure große Geduld!

Seit gut einem Jahr ist deutlich spürbar, dass sich der Bedarf an Persönlicher Assistenz stark verändert und sowohl im Privat- als auch im Freizeitbereich nicht mehr bzw. nur sehr schwer abgedeckt werden kann. Für viele auf Persönliche Assistenz angewiesene Menschen mit Behinderungen wird es immer schwieriger, genügend und geeignete Persönliche Assistent*innen zu finden. Selbstbestimmtes Leben und gleichberechtigte Teilhabe werden damit zunehmend gefährdet – eine sehr belastende und folgenschwere Situation für Betroffene.

Im Leitbild der Vorarlberger Landesregierung zur “Inklusiven Region Vorarlberg” bekommt die Persönliche Assistenz einen hohen Stellenwert. Dennoch ist die Persönliche Assistenz gegenüber anderen Leistungen im Land Vorarlberg im Nachteil. Die arbeits- und sozialrechtlichen Bedarfe von Assistenzleistenden sind hinlänglich bekannt, doch die strukturellen Rahmenbedingungen und eine adäquate Finanzierung dieses Berufs sind nach wie vor mangelhaft.
Wir brauchen dringend eine Aufwertung der Persönlichen Assistenz!

  • Bessere Bezahlung, die Persönlichen Assistent*innen müssen eine Fixanstellung erhalten, um sozial- und arbeitsrechtlich abgesichert zu sein.
  • Berufsbild schaffen und bekannt machen


Laut Gesundheitsminister Rauch soll vom Bund 2023 ein Pilotprojekt der Persönlichen Assistenz mit den Ländern starten. Um rasch und nachhaltig Verbesserungen zu erzielen, bedarf es zudem gemeinsamer Anstrengungen der Politik, der Fördergeber, der Trägerorganisationen und insbesondere das Einbinden von Menschen mit Behinderungen und ihren Erfahrungen.

Es gibt klar definierte Ziele und Schritte und jetzt geht es darum, diese zügig umzusetzen und ausreichend finanzielle Mittel dafür zur Verfügung zu stellen!

Ich hoffe sehr, dass eine konkrete Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des strukturellen Rahmens von Persönlicher Assistenz nun zeitnah startet. Denn die Persönliche Assistenz ist eine Schlüsselrolle in der Selbstbestimmung und gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.

Bildquelle: letitflow.blog



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